Viele, insbesondere große und größere mittelständische Unternehmen, sind noch im Homeoffice-Betrieb. Dabei ist eines ganz besonders deutlich: Die vergangenen Monate waren eine Herausforderung. Für Arbeitnehmer, die unter Umständen zum ersten Mal im Homeoffice arbeiten sollten. Einige von ihnen „nebenbei“ vielleicht sogar noch kleine Kinder zu betreuen hatten. Aber auch für Führungskräfte, die in ihre neue Rolle auch erst einmal hineinfinden mussten. In unserem Coaching erfahren wir oft, dass diese Situation für viele Führungskräfte noch ungewohnt ist. Daher haben wir von C3 Eselcoaching aus Lüneburg ein paar Tipps zusammengestellt, worauf man beim Führen aus Distanz besonders achten sollte.
Welchen Unterschied macht Führung auf Distanz?
Auch wenn die technischen Möglichkeiten bereits zahlreich vorhanden sind – ein Video-Call oder häufigere Telefonate sind dennoch anders als ein persönliches Gespräch oder Team-Meeting. Beim Führen auf Distanz erfordert es noch klarere und präzisere Kommunikation, stärkere Führungskompetenzen, Medienkompetenz, bessere Vorbereitung und Vertrauen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Führungskraft. Somit sind alle in leitenden Positionen gefragt, sich in diesen Bereichen weiterzubilden bzw. zunächst ehrlich und offen zu reflektieren, ob und wo Handlungsbedarf besteht.
Was kann eine Führungskraft also tun?
Das A und O für das Führen auf Distanz ist das Vertrauen. Empathische Führungskräfte bemerken im normalen Arbeitsalltag in der Regel, wo Konflikte entstehen/entstanden sind oder sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unwohl fühlen bzw. unsicher sind. Beim Führen aus Distanz ist das Ganze nicht mehr so einfach. Es ist möglich. Verhaltensänderungen der Mitarbeiter_innen sind dabei immer ein guter Indikator. Doch was sich privat in den Haushalten abspielt, ob ein Teammitglied vielleicht überfordert ist, welches eine „engere Leine“ braucht, um mal in den Worten vom tiergestützten Coaching zu bleiben, wer hingegen eher mehr Freiheit möchte – all das ist virtuell nicht ganz einfach zu erkennen. Aus diesem Grund ist das Vertrauen des Teams besonders wichtig. In regelmäßigen Team-Meetings, aber auch Einzelgesprächen zwischen Führungskraft und Mitarbeiter_in sollte eine so vertrauensvolle Ebene erreicht werden, dass offen Konflikte, Probleme, Herausforderungen und Sorgen angesprochen werden können.
Ein Team zieht am besten an einem Strang, wenn alle genau wissen, wo und wie es hingehen soll und auch, warum es dort hingehen soll. Ein regelmäßiger Informationsaustausch ist daher auch beim Führen auf Distanz wichtiger denn je. Dieser verbunden mit einer guten Kommunikation, um Missverständnissen vorzubeugen. Und wir alle kennen sicherlich die Situation, dass geschriebener Text, in Mails, WhatsApp, SMS, Slack usw. unbeabsichtigt falsch verstanden wird und zu Problemen führt. Im Team bietet es sich daher an, neue Kommunikationsregeln festzulegen, wenn die Führungskraft merkt, dass es hapert.
Für viele Führungskräfte ist das Delegieren gar nicht so einfach. Beim Führen auf Distanz aber umso wichtiger. Von zu starker Kontrolle und dem Bedürfnis immer über alles jederzeit informiert zu sein, sollten Führungskräfte etwas loslassen. Natürlich schadet es nicht, online ein Trello-Board zu nutzen, damit der Teamleiter über die aktuellen Projektstände informiert sind. Aber „mal kurz im Büro der Mitarbeiter_innen vorbeizuschauen“, um zu sehen, wie der Stand der Dinge ist – das gibt es nun nicht mehr und das ist auch in Ordnung so.
Nicht nur für Führungskräfte, sondern auch für das ganze Team ist die neue Situation ungewohnt und eine Herausforderung. Erfolge, besondere Kompetenzen und Qualitäten sollten daher unbedingt klar benannt werden. Das Team darf ruhig stolz auf sich sein! Mit Misserfolgen und noch nicht so reibungslosen Abläufen daher auch unbedingt konstruktiv umgehen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Optimieren Sie als Team die Prozesse, analysieren Sie, wo Fehler entstehen und suchen Sie gemeinsam nach Lösungen.
Als Führungskraft sollten Sie auch beim Führen auf Distanz nicht an Lob sparen. Das ist für die Mitarbeiter_innen im Homeoffice nun besonders relevant. Und auch die zwischenmenschlichen Beziehungen sollten nicht vergessen werden. Wie wäre es also mal mit einem gemeinsamen virtuellen Kaffee? Statt in der Büroküche beispielsweise über Zoom, Skype oder Microsoft Teams. Führungskräfte dürfen diese Form des kollegialen Austauschs gerne fördern.
Welchen Vorteil hat Führen auf Distanz außerdem?
Für alle, die zum mikromanagen neigen, hat die Distanz nun auch etwas Positives, um sich daran zu gewöhnen, es weniger zu tun. Denn allein aufgrund der Distanz ist das einfach nicht mehr möglich. Stattdessen (oder auch abseits davon) können Führungskräfte sich nun auch um Dinge kümmern, die oft im Tagesgeschäft auf der Strecke bleiben – beispielsweise die langfristige und strategische Ausrichtung. In jeder Krise steckt nämlich auch eine Chance.
Wenn Sie weitere Informationen benötigen, oder Interesse an einem Coaching haben, kontaktieren Sie uns gerne. Zwar bieten wir in diesem Jahr voraussichtlich keine tiergestützten Workshops von Eselcoaching mehr an. Nichtsdestotrotz können wir ein Teamcoaching entweder virtuell oder mit einem geeigneten Hygienekonzept anbieten. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, ein Einzelcoaching in Anspruch zu nehmen. Dieses können wir auch gerne zeitweise tiergestützt durchführen. In der Natur, auf der Eselwiese, kann man leicht den Mindestabstand einhalten und unsere Esel sind nicht in der 1,5-Meter-Abstandspflicht